Quartier Holländerstraße
  • 180 Wohnungen
  • Davon
    • 46 % Mietwohnungen (frei finanziert und gefördert)
    • 28 % Genossenschaftswohnungen
    • 26 % Baugemeinschaften
  • Anteilig dabei
    • Sonderwohnformen (betreute Wohnformen u.a. für geflüchtete Jugendliche und Senioren)
    • Stilles Gewerbe (Praxen, Büros, soziale Infrastruktur)
    • Nachbarschaftshaus
  • 19.355 m²
    Wohn-, Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen
  • ca. 48.510.000,– €
    Gesamtprojektkosten
  • Projektzeit: 2016
  • Energiestandard: KfW 40
    EnEV 2016
  • Besondere Merkmale:
    • Gemeinschaftliche Tiefgaragen
    • Pro Nutzungseinheit mindestens 2 Fahrradstellplätze
    • Elektromobil-Car-Sharing
    • Nachbarschaftshaus
    • gemeinschaftliche Höfe
    • Mieterstrom-Modell in Zusammenarbeit mit Naturstrom

Architekten

  • planbar3 gbr
    Christian Hanneforth &
    Torsten Meiners & Harald Zenke
    General-Pape-Str. 10, 12101 Berlin
    www.planbar3.de
  • büro 1.0
    Petra Kuczmarski &
    Margarete Stephan
    Schwedter Str. 263, 10119 Berlin
    www.buero-1-0.de
  • SESA Architekten
    Schlossstraße 24a, 70180 Stuttgart
    www.sesa.de
  • FAT KOEHL ARCHITEKTEN
    Florian Köhl
    Strelitzer Str. 53, 10115 Berlin
    www.fatkoehl.com
  • Bosch Göhring Architekten
    Simplonstraße 56, 10245 Berlin
    www.boschgoehring.de
  • WOCAArchitektur
    Möckernstraße 68, 10965 Berlin
    www.wocaa.de
  • pro.b Planungsgesellschaft GmbH & Co.KG
    Haasestraße 1, 10245 Berlin
    www.pro-b.net

Fachplaner

  • Georg Wasmer Landschaftsarchitektur
    Christburger Straße 44, 10405 Berlin
  • Haustechnik-Planung
    Dipl.-Ing. Carsten Bisanz
    Südendstraße 14, 70565 Stuttgart
  • Ingenieurbüro Dr. Specht GmbH & Co.KG
    Eckermannstraße 50, 12683 Berlin

  • Zusammenarbeit bei Sonderwohnformen mit:
  • PROWO e.V. Projekt Wohnen
    Hobrechtstraße 55, 12047 Berlin
  • Seniorengerechtes Wohnen und Leben in Berlin e.V.
    Pistoriusstraße 33, 13086 Berlin
  • LebensWelt gGmbH
    Obentrautstraße 72, 10963 Berlin

Quartiersentwicklung Holländerstraße, Berlin Reinickendorf

Das Grundstück ist eine pietätsfreie Fläche (keine Bestattungsfläche) des Friedhofs Golgatha-Gnaden und St.-Johannes Evangelist und hat eine Größe von 2,4 ha. An das Grundstück angrenzend, befinden sich teilweise denkmalgeschützte Punkt- und Zeilenbebauungen, Kleingärten und weitere Friedhofsflächen.

Die Anbindung an den ÖPNV ist durch verschiedene U-Bahn und Buslinien gegeben. Auch mit dem Fahrrad ist das Grundstück hervorragend angeschlossen und man erreicht den Hauptbahnhof und diverse zentrale Orte in 15-20 Minuten.

Geplant ist hier die Schaffung eines lebendigen, durchmischten Wohnquartiers mit einem vielfältigen Wohnraumangebot für unterschiedlichste Bewohnergruppen. Das architektonische Konzept sowie die Gestaltung der Freiflächen sollen die Identifikation der Bewohner mit dem Quartier stärken, die Kommunikation unter den Bewohnern fördern und Räume schaffen, in denen sich Gemeinschaft entwickeln kann. Direkte Wegeverbindungen zu den bestehenden Quartieren sollen die neue Siedlung zur Nachbarschaft hin öffnen und die Ausstrahlung des neuen Areals in die Umgebung unterstützen.

Der Schwerpunkt der geplanten Wohnformen liegt bei Baugemeinschaften sowie genossenschafts-und Mietwohnungen, von denen insgesamt etwa 4.000 m² als Sozialwohnungen im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus realisiert werden. Ergänzt wird das Angebot durch Sonderwohnformen sowie Flächen für nicht störendes Gewerbe. Dort sind, in Kooperation mit einem sozialen Träger, ein Nachbarschaftshaus sowie Büro- und Praxisflächen zur Anmietung durch die Bewohner des Quartiers geplant. Eine blockweise Gruppierung der Gebäude ermöglicht dabei einzelnen Bewohnergruppen individuelle Rückzugsräume, die sie ihrem sozialen Umfeld entsprechend ausgestalten können. Die Freiflächen bleiben dabei allen Bewohnern zugänglich und über die Freiflächengestaltung gehen die Räume fließend ineinander über.

In den Höfen zur Holländerstraße hin sind in den Erdgeschosszonen Gewerbeflächen sowie die Räumlichkeiten für ein Nachbarschaftszentrum geplant. Hier werden die Fassaden transparent gestaltet und über befestigte Flächen direkt und barrierefrei in den Straßenraum eingebunden. In den hinteren Höfen ist in den Erdgeschossen Wohnnutzung vorgesehen. Hier werden die Fenster durch kleine Vorgärten von der Straße separiert. Die eingeschossigen Bereiche zwischen den Blöcken werden als offene Räume gestaltet. Hier befinden sich Zufahrten zu den Tiefgaragen sowie Abstellplätze für Fahrräder. Im Bereich der Höfe verläuft eine Verbindungsachse zwischen den Höfen über großzügig gestaltete Durchgänge.

Wir gehen auf dem Grundstück von ca. 14.700 m² vermietbaren Wohn- und Gewerbeflächen und insgesamt etwa 170 Wohneinheiten aus. Davon 140 „normale“ Wohnungen in unterschiedlicher Eigentümer-Struktur, sowie 4 pädagogisch-therapeutische Wohnprojekte mit insgesamt ca. 7 Wohnungen und 20 Apartments. Dazu ungefähr 900 m² Gewerbeflächen. Der Anteil an gefördertem Wohnraum beträgt 25 % der insgesamt vermietbaren Fläche.

Um gestalterische Vielfalt und ein kleinteiliges, differenziertes Stadtbild entstehen zu lassen, werden die Baukörper in einzelne „Häuser“ aufgeteilt. Für die Bewohner entsteht so eine persönliche Beziehung zu den Architekten und zu „ihrem Haus“.

Die Gebäude werden im Standard KfW Effizienzhaus 40 errichtet. Beheizung und Lüftung erfolgen über Fußbodenheizung kombiniert mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Diese dient gleichzeitig dazu, die Lärmbelastung durch den Fluglärm (Flughafen Tegel) in den Wohnungen zu reduzieren. Der sommerliche Wärmeschutz wird rein passiv über geeignete Verschattungssysteme ohne zusätzlichen Energieaufwand erreicht. Die Wärmeversorgung soll aus einem Gas-BHKW mit Gas- bzw. Holz-Spitzenkessel erfolgen. Der erzeugte Strom wird in erster Linie zur Eigenversorgung der Wohnungen genutzt. Ergänzt wird die Stromerzeugung durch regenerativen Photovoltaikstrom über eine Mieterstrom-PV-Anlage, die von unserem Projektpartner Naturstrom errichtet und betrieben wird. Elektroautos mit einem intelligenten Last-Management (Smart Grid Systeme) sorgen für eine Erhöhung der Eigennutzung des BHKW- und PV-Stroms. Die Ladung der Autos erfolgt ausschließlich in den Produktionszeiten der PV-Anlage sowie bei Überschuss-Erzeugung des BHKW.

Die Gebäude werden von einer naturnahen, durchgehenden Grünzone begleitet, die nur minimal durch befestigte Flächen versiegelt wird und sich durch das gesamte Quartier zieht. Über die offenen Verbindungsgänge zwischen den Baukörpern entstehen Blick-und Wegebeziehungen zwischen den einzelnen Höfen. Im Osten und Westen grenzt dichtere Bepflanzung das Quartier räumlich ab, Wege durchdringen die optische Barriere und vernetzen das Areal mit seiner Nachbarschaft. Im Osten wechseln sich Freiflächen, Durchgänge zum Friedhof und leichte, offene Konstruktionen aus Holz zum Abstellen von Fahrrädern oder Entsorgungsbehältern ab. Im Norden wird der Schwarze Graben renaturiert und als naturnahe Wasserfläche in die Freifläche eingebunden. Zusätzlich werden neue, großkronige Bäume gepflanzt.

 

Quartier Holländerstraße